Von der internationalen Politik zum globalen Regieren: Der Wandel der Governance-Norm.

Überblick


Die Projektmitarbeiter/innen untersuchen, inwieweit sich nach der historischen Zäsur von 1990 neue Standards legitimen Regierens jenseits des Staates herausgebildet haben. http://globalnorms.uni-bremen.de

Laufzeit:
01. Oktober 2010 - 30. September 2014

Forschungsteam:
Prof. Dr. Klaus Dingwerth (Projektleitung)
Ina Lehmann
Ellen Reichel
Tobias Weise
Antonia Witt

Details


Die Projektmitarbeiter/innen untersuchen, inwieweit sich nach der historischen Zäsur von 1990 neue Standards legitimen Regierens jenseits des Staates herausgebildet haben. Legitimitätsstandards beinhalten dabei stets zwei Dimensionen: rechtmäßige Mitgliedschaft („Wer darf grenzüberschreitende Regeln setzen?“) und rechtmäßiges Verhalten („Welchen Kriterien müssen die Verfahren der Regelsetzung genügen?“). In Bezug auf die erste Dimension soll analysiert werden, inwieweit das Spektrum rechtmäßiger Regelsetzer von staatlichen auf nichtstaatliche Akteure ausgeweitet wurde; in Bezug auf die zweite Dimension, inwieweit eine Annäherung an demokratische Werte wie Inklusivität, Transparenz und Rechenschaft zu beobachten ist. In einem gemeinsamen Buchprojekt unter dem Arbeitstitel Terms of Legitimation werden die zentralen Dynamiken und normativen Bezugspunkte der Legitimationsdiskurse von fünf internationale Organisationen (IAEA, IUNC, GATT/WTO, OAU/AU und UNHCR) für den Untersuchungszeitraum mit Hilfe diskursanalytischer Methoden im Detail rekonstruiert; als empirisches Material dienen u.a. die Jahresberichte der Organisationen, die Statements von Mitgliedstaaten in zentralen Gremien der Organisation und externe Forderungen und Kritik von Nichtmitgliedern. Ein breiter angelegtes Artikelprojekt untersucht demgegenüber, wann und wie sich internationale Organisationen in ihren Selbstdarstellungen spezifisch auf demokratisch konnotierte Werte berufen. Diese Vorhaben untersucht die Kommunikation von ca. 30 internationalen Organisationen (Jahresberichte, Reden der Exekutivdirektor/innen und ggf. Presseerklärungen) mit Hilfe inhaltsanalytischer Methoden. Darüber hinaus entstehen im Rahmen des Projekts vier Dissertationen, die sich aus kausalanalytischen, interpretativen und normativen Perspektiven internationalen Normen und ihrem Wandel befassen.

http://globalnorms.uni-bremen.de


Laufzeit:
01. Oktober 2010 - 30. September 2014

Forschungsteam:
Prof. Dr. Klaus Dingwerth (Projektleitung)
Ina Lehmann
Ellen Reichel
Tobias Weise
Antonia Witt

Projekttyp:
Drittmittelprojekt

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft

Publikationen


Zeitschriftenbeiträge referiert

Dingwerth, Klaus; Lehmann, Ina; Reichel, Ellen; Weise, Tobias, 2014: Democracy is Democracy is Democracy? Changes in Evaluations of International Institutions in Academic Textbooks, 1970-2010, in: International Studies Perspectives, (im Erscheinen), Link (Stand: 08.02.2014)

Sammelbandbeiträge referiert

Dingwerth, Klaus; Weise, Tobias, 2012: Legitimitätspolitik jenseits des Staats: Der Beitrag nichtstaatlicher Akteure zum Wandel grenzüberschreitender Legitimitätsnormen, in: Anna Geis, Frank Nullmeier, Christopher Daase (Hg.), Der Aufstieg der Legitimitätspolitik. Rechtfertigung und Kritik politisch-ökonomischer Ordnungen, Leviathan Sonderband 27 | 2012, Nomos

Arbeits-/Diskussionspapiere

Dingwerth, Klaus; Lehmann, Ina; Reichel, Ellen; Weise, Tobias, 2011: Towards a Democratic Yardstick? Evaluations of International Institutions in Academic Textbooks, 1970-2010., 14/2011, Jean Monnet Working Paper, Link (Stand: 22.10.2013)